Kinderyogastunde für Kita & Schule: So baust du eine kleine Einheit sinnvoll auf
Kinderyoga muss nicht kompliziert oder zeitintensiv sein. Schon mit wenigen Minuten kannst du im Alltag mit Kindern etwas richtig Wertvolles bewirken – ob in der Kita, der Schule oder zu Hause. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du eine Kinderyogastunde so aufbaust, dass sie Kindern guttut, sie stärkt und gleichzeitig auch dir selbst Freude macht. Ganz alltagstauglich, ganz ohne Druck. Und ganz im Sinne von: Alles kann, nichts muss.
Kinderyoga in der Kita: Eine kleine Geschichte zum Start
Ich erinnere mich noch gut an einen Vormittag in einer Kita, an dem ich eine Yogastunde für Vorschulkinder geplant hatte. Ich war vorbereitet, hatte meine Karten, Musik, ein schönes Thema im Kopf – und dann kam ich in die Gruppe: Ein Kind weinte, ein anderes hatte sich unter dem Tisch versteckt und die Kissen flogen durch den Raum.
Ich atmete kurz durch und dachte: „Okay, Matina. Dann eben anders.“ Denn genau das ist Alltag – lebendig, laut, unberechenbar.
Und genau deshalb brauchen wir Strukturen, die uns und den Kindern Halt geben. Eine Kinderyogastunde muss nicht perfekt sein – sie darf sich anpassen. Und trotzdem kann sie eine große Wirkung haben.
Und weißt du was? An genau diesem Tag wurde es eine der schönsten Stunden, die ich erlebt habe. Wir haben einfach improvisiert, den Fokus verlagert – und am Ende saßen alle Kinder mit strahlenden Augen im Kreis und wollten gar nicht aufhören.
Warum ein klarer Ablauf beim Kinderyoga wichtig ist
Kinder lieben Rituale. Sie geben Sicherheit, Verlässlichkeit und Orientierung. Gerade in einer Welt voller Reize und Tempo sind Momente, in denen sie bei sich ankommen dürfen, wertvoller denn je. Ein klarer Aufbau hilft dir als Fachkraft oder Elternteil – und stärkt gleichzeitig die Kinder.
Das Schöne ist: Du brauchst dafür keine ausgefallenen Materialien. Keine perfekte Ruhe im Raum. Jedoch einen Koffer voller Methoden, auf die du zurückgreifen kannst und die du kombinieren kannst und was du brauchst, ist ein Herz für Kinder und die Bereitschaft, dich auf den Moment einzulassen.
Und dann darfst du dir vertrauen – und den Kindern auch.
Deshalb zeige ich dir heute einen Ablauf für eine Mini-Kinderyogastunde, die du flexibel einsetzen kannst: 10 Minuten? 20? Oder mal eine ganze Einheit?
Alles ist möglich. Und das Beste: Du brauchst keine große Vorbereitung.
Der Ablauf einer Kinderyogastunde: So gelingt der Einstieg in Kita & Schule
💥 Kinderyoga beginnt mit Ankommen und Begrüßen
Starte mit einem kleinen Ritual. Das kann sein:
- Eine Handgeste, die alle mitmachen
- Ein Begrüßungsspruch (z. B. „Namasté, schön, dass du da bist“)
- Die Hände aufs Herz legen und den Herzschlag spüren
Diese Rituale sind wie kleine Brücken: Sie holen die Kinder aus dem Außen, aus dem Trubel – und führen sie sanft ins Hier und Jetzt. Schon allein die Geste, die Hände aufs Herz zu legen, verändert oft die Stimmung im Raum.
Du kannst auch ein kleines Lied singen oder ein Klanginstrument einsetzen. Wichtig ist: Wiederholung schafft Vertrauen. Wenn die Kinder das Ritual kennen, fällt ihnen der Einstieg leichter – und dir übrigens auch.
💥 Bewegung und Kinderyoga-Übungen (Asanas)
Wähle ein einfaches Thema oder eine Fantasiegeschichte:
- Ein Ausflug in den Wald
- Tiere des Dschungels
- Eine Reise zum Regenbogen
- Eine Abenteuerreise ins Weltall
Dazu suchst du dir 3–5 Kinderyoga-Übungen (Asanas) aus, die du in die Geschichte einbaust. Lieber wenige Bewegungen, aber die mit Fantasie und Tiefe. Frag die Kinder:
- „Wie steht ein starker Baum?“
- „Wie leise kann sich eine Katze anschleichen?“
- „Wie fühlt sich ein Löwe, der laut brüllen darf?“
Diese spielerische Bewegung fördert nicht nur die Körperwahrnehmung, sondern auch die emotionale Ausdrucksfähigkeit. Kinder erleben sich als kraftvoll, beweglich, mutig, ruhig – je nach Übung. Du unterstützt sie dabei, sich selbst zu erleben – und das ist ein Geschenk.
Wenn du magst, kannst du passende Musik verwenden oder Reime zu den Asanas sprechen.
💥 Achtsamkeit und Stille in der Kinderyogastunde
Nach der Bewegung kommt die Ruhe. Das kann ganz unterschiedlich aussehen:
- Atemübung mit Händen auf dem Bauch
- Lauschen auf eine Klangschale
- Ruhig sitzen und sagen: „Ich bin still wie ein schlafender Bär.“
- Mit geschlossenen Augen den eigenen Atem hören
Vielleicht liegt ein Kind auf dem Rücken und spürt, wie sich der Bauch hebt und senkt. Vielleicht hält ein anderes die Hände auf dem Herzen. Vielleicht legt sich jemand lieber in die Kindhaltung. Erlaube ihnen, das selbst zu wählen.
Diese Phasen trainieren die Selbstwahrnehmung, die emotionale Regulation und sogar die Konzentration. Immer wieder berichten mir Fachkräfte, dass Kinder nach einer solchen Ruhephase viel ausgeglichener und präsenter sind – auch in der anschließenden Gruppenzeit.
Du musst keine „Meditation“ anleiten. Ein ruhiger Moment reicht. Und du wirst sehen: Die Kinder werden ihn bald einfordern.
💥 Abschlussrituale in der Kinderyogastunde
Runde deine Einheit ab. Zum Beispiel mit:
- Einem kleinen Abschlusslied
- Einer Dankesrunde („Danke, liebe Füße… Danke, lieber Atem…“)
- Der Frage: „Was war heute dein Lieblingsmoment?“
Du kannst auch eine kleine Yoga-Geschichte mit einem Abschlusssatz beenden, den die Kinder schon kennen. Oder du machst eine stille Abschiedsgeste – z. B. Hand auf Herz und ein Lächeln.
Diese Verabschiedungen helfen den Kindern, das Erlebte innerlich rund zu machen. Sie gehen gestärkt zurück in den Alltag – und behalten diese Mini-Erlebnisse oft lange in Erinnerung.
Die Wirkung von Kinderyoga auf Kinder
Diese Struktur ist mehr als nur ein Stundenplan. Sie schafft einen vertrauten Rahmen, in dem Kinder sich ausprobieren dürfen. Sie erleben Sicherheit, Verbindung und Freude – ohne bewertet zu werden.
Sie stärkt:
- Körpergefühl
- Selbstvertrauen
- soziale Kompetenz
- Konzentration
- Ruhe und Achtsamkeit
Und das alles mit ganz einfachen Mitteln – aus deiner Haltung heraus, mit deinem Blick für die Kinder. Und ja, manchmal auch ganz ohne Worte.
Übrigens: Studien belegen, dass Kinder, die regelmäßig achtsame Bewegungserfahrungen machen, seltener zu impulsivem Verhalten neigen, sich besser konzentrieren können und häufiger positive Selbstbilder entwickeln. All das zeigt, wie viel du mit einer kleinen Einheit erreichen kannst – wenn du dich traust, einfach anzufangen.
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Fazit: Kinderyogastunde als tägliches Ritual mit Wirkung
Eine kleine Kinderyogastunde kann so viel mehr sein als nur Bewegung. Sie kann ein Anker sein. Eine Kraftquelle. Ein Moment, der den ganzen Tag verändert – für dich und für die Kinder.
Fang klein an. Und beobachte, was passiert. Vielleicht wird daraus ein neues Ritual. Vielleicht etwas, das die Kinder lange in ihrem Herzen behalten.
Und denk immer daran: Du musst nicht alles perfekt machen. Alles kann. Nichts muss.
Lass uns Kinder stärken – und dabei selbst wachsen.
Starke Wurzeln für eine starke Zukunft.

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P.S.: Wir haben in diesem Text (und auf vielen anderen imFLUSSsein Seiten) bewusst auf das Gendern verzichtet. Wir haben 99% weibliche Kunden. Zur besseren Lesbarkeit nutzen wir die weibliche Form! Wir bitten um Verständnis!