Fantasiereisen für Kinder – warum sie so wertvoll sind und wie du deine eigenen Geschichten entwickelst
Es gibt diese besonderen Momente im Kita-Alltag, in denen plötzlich Ruhe einkehrt. Alle Augen sind geschlossen, die Kinder lauschen – und du spürst, wie sie innerlich auf Reisen gehen. Genau solche Momente entstehen bei Fantasiereisen. Und sie sind so viel mehr als ein bisschen Entspannung.
In diesem Beitrag erfährst du, warum Fantasiereisen Kinder emotional stärken, wie du selbst kreative Geschichten entwickeln kannst – und wie du ganz ohne Aufwand kleine Auszeiten in den Alltag zauberst.
Was sind Fantasiereisen überhaupt?
Fantasiereisen sind kleine, angeleitete Geschichten, die Kinder gedanklich an einen anderen Ort mitnehmen. Sie sind langsam erzählt, mit vielen Sinnesbildern gespickt und laden dazu ein, zur Ruhe zu kommen, sich selbst zu spüren – und dabei ganz neue innere Räume zu entdecken.
Im Unterschied zu klassischen Vorlesegeschichten sind Fantasiereisen oft bewusst offen gehalten. Es geht nicht um Spannung oder eine klare Handlung. Es geht um das Erleben. Um inneres Ankommen. Und um die Möglichkeit, sich selbst besser kennenzulernen.
Warum Fantasiereisen so stärkend für Kinder sind
Viele Kinder stehen heute unter Dauerstrom. Der Kita-Alltag ist oft laut, schnell und vollgepackt mit Eindrücken. Umso wertvoller sind kleine Pausen, in denen sie auftanken können. Und genau das ermöglichen Fantasiereisen:
🧠 Sie fördern die Konzentration – durch bewusstes Zuhören und ruhiges Liegen.
🧘♀️ Sie unterstützen die Selbstregulation – Kinder lernen, sich selbst zu beruhigen.
❤️ Sie stärken das Selbstbewusstsein – denn in den Geschichten erleben sie sich als mutig, geborgen oder besonders.
🌈 Sie beflügeln die Kreativität – durch innere Bilder und neue Ideen.
👥 Sie fördern die Gruppenbindung – denn gemeinsam zu reisen, schafft Verbindung.
Eine gute Fantasiereise wirkt wie ein kleiner emotionaler Anker. Sie gibt Halt, inspiriert – und bleibt oft noch lange in Erinnerung.
Wie du deine eigene Fantasiereise entwickelst
Vielleicht denkst du jetzt: Klingt toll – aber schreiben ist nicht so mein Ding? Keine Sorge, du brauchst keine Autorin sein, um eine Fantasiereise zu entwickeln. Du brauchst nur ein bisschen Fantasie, ein Gespür für Sprache – und Lust, dich auszuprobieren.
Hier ein kleiner Fahrplan, wie du starten kannst:
- Finde ein Bild, das dich anspricht
Das kann ein Ort sein (eine Wiese, ein Wald, ein Strand), ein Tier (ein Bär, ein Schmetterling) oder ein Gefühl (Geborgenheit, Mut, Leichtigkeit). Dieses Bild ist dein Anker – dein Ausgangspunkt.
- Erzähle langsam und sinnlich
Lade die Kinder ein, sich auf dieses Bild einzulassen. Beschreibe, wie sich der Boden anfühlt, wie die Luft riecht, welche Geräusche zu hören sind. Nutze einfache, weiche Sprache – und lass auch mal Pausen. Gerade die Stille macht die Magie.
- Bleib offen
Fantasiereisen sind keine festen Geschichten. Es muss kein „Ende“ geben. Du kannst die Kinder ermutigen: „Vielleicht siehst du…“, „Vielleicht fühlst du…“ – so bleibt Raum für eigene Bilder.
- Lass die Kinder zurückkommen
Beende die Reise sanft, z. B. durch bewusstes Atmen, ein leichtes Dehnen oder einen kleinen Übergangssatz wie: „Jetzt komm langsam zurück – nimm die Bilder mit in deinen Tag.“
Meine Erfahrung: Geschichten aus dem Alltag
Ich erinnere mich noch an einen Jungen aus einer meiner Gruppen, der bei seiner ersten Fantasiereise ganz zappelig war. Ruhig liegen? Schwer vorstellbar. Aber als er sich auf den Wal am Meeresboden einließ – war er plötzlich ganz ruhig. Nach der Geschichte flüsterte er: „Ich hab gespürt, wie ich geschwommen bin.“
Und ich dachte nur: „Ja, genau das ist es!“
Fantasiereisen wirken tief – auch bei Kindern, die sonst schwer zur Ruhe kommen. Und sie geben uns als pädagogische Fachkräfte ein wunderbares Werkzeug an die Hand. Eines, das weder viel Vorbereitung noch Material braucht – aber einen riesigen Effekt haben kann.
Fantasiereisen und Kinderyoga – das perfekte Duo
Wenn du bereits mit Kinderyoga arbeitest oder damit starten willst: Fantasiereisen sind eine tolle Ergänzung. Du kannst sie ans Ende einer Yogastunde setzen – oder auch als eigenständiges Ritual nutzen. Gerade nach bewegten Phasen helfen sie, den Fokus wieder nach innen zu lenken.
In meinen Ausbildungen zur Kinderyogalehrerin bekommst du übrigens nicht nur fertige Fantasiereisen an die Hand – sondern lernst auch, wie du selbst welche entwickelst, die zu deinen Kindern passen. Mit viel Herz, Fantasie und einem praxiserprobten Leitfaden.
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Fazit: Trau dich, Geschichten zu erzählen
Du musst keine perfekte Autorin sein. Du darfst einfach erzählen – mit deiner Stimme, deinem Gefühl und deiner Verbindung zu den Kindern. Vielleicht wirst du überrascht sein, was für Schätze da in dir stecken.
Wenn du willst, probier’s gleich morgen mal aus: „Schließe deine Augen – und stell dir vor, du sitzt auf einer warmen Wolke…“ – und dann schau, wohin euch die Reise führt.
Ich wünsch dir ganz viel Freude beim Ausprobieren – und beim gemeinsamen Abtauchen in neue Welten.
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P.S.: Wir haben in diesem Text (und auf vielen anderen imFLUSSsein Seiten) bewusst auf das Gendern verzichtet. Wir haben 99% weibliche Kunden. Zur besseren Lesbarkeit nutzen wir die weibliche Form! Wir bitten um Verständnis!