Warum Kinderyoga keine Lücke füllen muss, sondern ein Gewinn ist

Kinderyoga ist keine “Zusatzbelastung” – sondern eine echte Hilfe im Alltag

Wenn der Personalschlüssel knapp ist, die Lautstärke im Gruppenraum steigt und kaum Zeit bleibt, einmal tief durchzuatmen, dann klingt ein Angebot wie Kinderyoga auf den ersten Blick vielleicht wie ein Luxus. Etwas, das man zusätzlich planen, vorbereiten und durchführen muss.

Doch genau das ist ein Missverständnis. Denn: Kinderyoga muss keine Lücke füllen. Es ist kein Extra. Es ist ein Gewinn. Für die Kinder – und für uns als Fachkräfte.

Alltag am Limit: Warum der Druck steigt

In vielen Kitas und Betreuungseinrichtungen sieht die Realität so aus: Zu wenig Personal, zu viele Aufgaben, ständig neue Anforderungen. Laut Fachkräfteradar 2023 der Bertelsmann Stiftung fehlen in Deutschland rund 100.000 Fachkräfte in Kitas. Gleichzeitig sind Erzieherinnen und Erzieher im Schnitt 24 Tage pro Jahr krankgeschrieben – deutlich mehr als in vielen anderen Berufen.

Was bedeutet das? Die übrigen Kolleginnen und Kollegen müssen auffangen, was liegen bleibt. Viele Fachkräfte berichten, dass sie kaum noch Luft für besondere Angebote haben. Alles muss “funktionieren”. Alles muss irgendwie durchlaufen.

Doch genau hier kann Kinderyoga etwas bewegen.

Kinderyoga schafft Inseln im Alltag

Kinderyoga bedeutet nicht, dass jeden Dienstag um 10 Uhr eine 60-minütige Einheit stattfindet. Das kann so sein, wenn der Rahmen passt – aber oft beginnt es ganz klein:

  • Ein bewusster Atemzug vor dem Morgenkreis.
  • Eine einfache Bewegung als Übergang vom Toben zum Hören.
  • Eine Fantasiereise am Ende des Tages, um zur Ruhe zu kommen.

Diese kleinen Momente brauchen kaum Vorbereitung, kosten keine extra Zeit – aber sie wirken.

Warum Kinderyoga ein Gewinn ist – für Kinder und Fachkräfte

Für Kinder bedeutet Kinderyoga: – Sie erleben Momente der Ruhe in einem oft trubeligen Alltag. – Sie lernen, ihre Körpersignale zu spüren und achtsam mit sich selbst umzugehen. – Sie bekommen Werkzeuge an die Hand, mit starken Gefühlen besser umgehen zu können. – Ihre Konzentration, Motorik und das Sozialverhalten werden spielerisch gefördert.

Für Fachkräfte bedeutet Kinderyoga: – Strukturierte, einfache Methoden, die schnell greifen. – Mehr Ruhe in der Gruppe – ohne Druck oder Strafen. – Eine klare Haltung: Ich kann etwas anbieten, das mir und den Kindern gut tut. – Und nicht zuletzt: Selbst-Mitgefühl. Denn viele Übungen wirken auch für uns Erwachsene.

“Aber wir haben keine Zeit dafür…” – Ein paar starke Argumente

Wenn du in deinem Team oder mit deiner Leitung über Kinderyoga sprechen möchtest, kommen oft dieselben Einwände. Hier ein paar Ideen, wie du sie entkräften kannst:

☀️ Kinderyoga spart auf Dauer Zeit. Kinder, die sich selbst regulieren können, brauchen weniger “Energie von außen”. Ein ruhiger Start in den Tag kann den ganzen Vormittag entspannter machen.

☀️ Es ist niederschwellig. Niemand muss Sportlehrerin sein oder ein Studio aufbauen. Eine Yogamatte oder ein Kissen reichen oft aus.

☀️Es passt sich an. Kinderyoga kann 3 Minuten dauern oder 30. Es kann eine Haltungsübung sein oder eine Geschichte. Es geht um das Wie, nicht um das Wie-viel.

☀️ Es unterstützt den Bildungsauftrag. Selbstregulation, Achtsamkeit, Motorik, Sprachentwicklung, Sozialkompetenz – all das sind zentrale Bildungsziele, die durch Kinderyoga unterstützt werden.

☀️ Viele Träger übernehmen die Ausbildungskosten. Wenn du Kinderyoga in deiner Einrichtung verankern möchtest, lohnt sich ein Gespräch mit der Leitung. In meiner Arbeit bei imFLUSSsein haben viele Teilnehmerinnen berichtet, dass ihre Weiterbildung vom Träger finanziert wurde – weil der Nutzen überzeugt hat.

Eine Ausbildung – viele Möglichkeiten

Unsere Kinderyoga-Ausbildungen richten sich nicht nur an Erzieher*innen. Auch Therapeutinnen (Logo, Ergo, Physio), Pädagoginnen aus Schulen, Tagespflegepersonen, Tanz- und Musikpädagoginnen und interessierte Mütter und Großmütter haben bei uns schon mit Begeisterung teilgenommen.

Viele von ihnen nutzen das Gelernte direkt in ihrer Einrichtung – andere starten nebenberuflich durch und bieten eigene Kurse an.

Wenn in einer Einrichtung zwei oder mehr Fachkräfte ausgebildet sind, können sie sich als “imFLUSSsein Kinderyoga Kita” zertifizieren lassen.

Kinderyoga ist ein Geschenk

Kein Zaubermittel, keine große Revolution – aber ein Geschenk. Ein Angebot, das Kindern hilft, sich selbst besser kennenzulernen. Das sie stärkt, auch wenn um sie herum nicht alles ruhig ist. Und das uns als Fachkräften zeigt: Wir können mit wenig ganz viel bewirken.

Vielleicht magst du einfach mal mit einer Übung anfangen. Eine Atemreise. Eine “starke Mitte”-Bewegung. Eine Fantasiereise zum Tagesausklang.

Du musst es nicht perfekt machen. Aber du kannst beginnen.

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Kinderyoga ist keine Lücke – es ist ein Anfang.

Lass uns Kinder stärken – und dabei selbst wachsen.

Starke Wurzeln für eine starke Zukunft.

Kleine meditierende Eule. 8-gliedrige Pfad

Interessant? – Und nun möchtest du schon einmal wissen, wie ein prägnates Ritual der Kinderyogastunde funktioniert? Dann schau dir diesen Blogbeitrag an und du findest die Anleitung zum Kinderyoga Sonnengruß.

 

P.S.: Wir haben in diesem Text (und auf vielen anderen imFLUSSsein Seiten) bewusst auf das Gendern verzichtet. Wir haben 99% weibliche Kunden. Zur besseren Lesbarkeit nutzen wir meist die weibliche Form! Wir bitten um Verständnis!